Normalerweise verwende ich mit der Olympus OM-D E-M5 III den schnellen und präzisen Einzel-Autofokus (S-AF). In den Grundeinstellungen finden sich dazu bereits diverse Einstellungen.
Für schnell bewegte Motive z.B. in der Natur oder im Sport empfiehlt sich allerdings eher der kontinuierliche Autofokus (C-AF), bei dem der Fokus permanent dem Motiv folgt. Einstellungen speziell dafür sind auf dieser Seite aufgeführt.
Natürlich könnte man den AF-Modus (S-AF oder C-AF) bei Bedarf über das Kontrollfeld umstellen. Ich nutze allerdings die elegante Möglichkeit, die beiden Einstellungen jeweils einer Position des Schalters auf der Rückseite der Kamera zuzuordnen. Bei mir sind das
- S-AF+MF auf Position 1
- C-AF auf Position 2
Praktischerweise wird dabei außer dem AF-Modus auch die Form und Lage der Fokuspunkte festgehalten, so dass man ohne viel Aufwand zwischen den beiden Einstellungen wechseln kann.
Für schnell bewegte Motive sei auch auf die Beiträge von Mathieu Gasquet verwiesen, der im Rahmen umfangreicher Studien die besten Einstellungen für Vögel im Flug ermittelt hat [Gasquet 2020 ff, Gasquet 2021].
Anwendermenü (Zahnrad)
1. AF-Scanner
Technisch gesehen verwendet die E-M5 III zum Scharfstellen den sogenannten Phasen-Autofokus, wobei die Entfernung nach dem Prinzip des stereoskopischen Sehens gemessen wird. Wenn auf diese Weise keine Messung zustande kommt, wird anschließend versucht, mit Hilfe des Kontrast-Autofokus scharf zu stellen, indem nach der Entfernung mit dem höchsten Kontrast gesucht wird.
Mit dieser Einstellung kann man festlegen, ob der Kontrast-AF gar nicht (mode1), einmal (mode2, Voreinstellung) oder unbegrenzt (mode3) den gesamten Entfernungsbereich durchfahren soll, bis das Bild scharf ist.
Menü - ⚙ - [A1] - AF-Scanner - mode2
Wie man sich vorstellen kann, ist letzteres nicht unbedingt schnell. Ich verwende deshalb die Voreinstellung und versuche es lieber nochmal.
2. C-AF Empfindlichkeit
Die Empfindlichkeit ist die wichtigste Einstellung für den kontinuierlichen Autofokus. Mit ihr kann man festlegen, wie schnell der AF den Bewegungen des Motivs folgt. Die Skala reicht von hoch (+2) bis gering (-2), Voreinstellung ist 0.
Menü - ⚙ - [A1] - C-AF Empfindlichkeit - +2
Normalerweise verwende ich die schnellste Einstellung +2. Ein niedrigerer Wert könnte z.B. dann sinnvoll sein, wenn man ein weiter entferntes Geschehen verfolgt und im Vordergrund häufiger andere Objekte das Bild kreuzen. So wird der AF nicht so leicht abgelenkt und bleibt eher auf dem eigentlichen Geschehen.
3. Fn-Schalter
Für die schon angesprochene Möglichkeit, den hinteren Schalter zum Wechsel zwischen verschiedenen AF-Modi zu nutzen, müssen zwei Schaltereinstellungen entsprechend gesetzt sein. Dies sind auch die Voreinstellungen.
Menü - ⚙ - [B] - Fn-Schaltermodus - mode2
Menü - ⚙ - [B] - Fn-Schalter/Hauptschalter - Fn
4. Auslösepriorität C-AF
Beim kontinuierlichen Autofokus C-AF ist (im Gegensatz zu S-AF) die Auslösepriorität aktiviert, d.h. es wird ausgelöst, egal ob die Kamera bereits scharfgestellt hat oder nicht. Damit wird sichergestellt, dass man in jedem Fall ein Bild erhält.
Mit der folgenden Einstellung kann man festlegen, dass auch bei C-AF erst scharfgestellt werden muss.
Menü - ⚙ - [C1] - Auslösepriorität C-AF - Aus - OK
Dies ist bei schnellen Bewegungen zwar auch keine Garantie für scharfe Bilder, aber die Trefferquote wird deutlich besser.
Kontrollfeld
Um die AF-Einstellungen für den kontinuierlichen Autofokus der Schalterposition 2 zuzuordnen, genügt es, den Schalter auf Position 2 zu stellen und die entsprechenden Einstellungen im Kontrollfeld vorzunehmen. Anschließend kann man leicht durch Umlegen des Schalters zwischen S-AF und C-AF wechseln.
5. AF-Modus
Den AF-Modus stelle ich von MF (Voreinstellung für Schalterposition 2) auf C-AF.
AF Tracking (C-AF+TR) kann nach meiner Erfahrung nur langsamen Bewegungen einigermaßen folgen und steigt prinzipbedingt ganz aus, wenn das verfolgte Objekt kurz in den Randbereich des Suchers gerät oder diesen gar kurz verlässt. Ich verwende AF Tracking deshalb nicht.
6. AF-Feld
Bei schnell bewegten Motiven kommt es weniger darauf an, einen Fokuspunkt genau zu setzen, als vielmehr darauf, das Ziel überhaupt zu treffen. Das geht natürlich mit einer größeren Anzahl von Fokuspunkten einfacher. Ein AF-Feld von 5×5 Punkten ist meist ein guter Startpunkt. Falls erforderlich, kann man mit dem vorderen Einstellrad auf 3×3 Punkte oder das gesamte Feld umschalten.
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